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Interessante Interpretation des G-BA-Beschlusses zur gestuften Notfallversorgung durch den MDS:

24/7 soll ein zusatzweitergebildeter Notfallmediziner im Bedarfsfall zur Verfügung stehen. Während der Übergangsfrist reicht auch ein Facharzt der patientennahen Versorgung.

Diese Dienstreihe ist so in Deutschland in den wenigsten Krankenhäusern etabliert. Genau genommen dreifach nicht: oft sind es keine Fachärzte und wenn Fachärzte dann nur selten 7 Tage die Woche und selbst wenn dann nur in Ausnahmen 24 Stunden.

Bei ca. 1.100 Notaufnahmen in Deutschland bräuchten wir grob 6.000 Klinische Akut- und Notfallmediziner um eine 24/7-Abdeckung zu erreichen. Natürlich zuzüglich derer, die noch andere Dienste bei hohem Patientenaufkommen abdecken. Die Übergangsfrist läuft in den meisten Bundesländern bis 2025 ab. Durch die Übergangsfristen in den WBOs der Länder gibt es bis dahin ca. 2.000 Notaufnahme-Ärzte mit ZWB. Die dann noch fehlenden Ärzte werden sich nicht über eigene Ausbildung nachziehen lassen. Dafür dauert die ZWB zu lange. Der Ausbildungsweg ist als Karriereplan nicht für die notwendige Masse an Ärzten attraktiv.

Hätte nicht gedacht, dass G-BA und MDS über die Hintertür vermutlich forcieren werden, was der Ärztetag über Jahre verschlafen hat: die Einführung der Facharztes für Notfallmedizin. Nur so wird eine hochwertige Besetzung der Notaufnahmen 24/7 flächendeckend möglich sein.

Die Regelung im Wortlaut:
https://www.mds-ev.de/fileadmin/dokumente/Publikationen/GKV/Begutachtungsgrundlagen_GKV/BGL_G-BA_MD-QK-RL_2021-2_210907.pdf

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